Ich weiß nicht, bin ich’s bin ich’s nicht,
ich schreib dazu mal ein Gedicht.
Um was es geht, ihr wisst es nicht?
Es geht um meine ganz persönlich Sicht.
Mit wem geht’s scharf jetzt ins Gericht?
Es ist der Deutsche und sein speziell’s Gesicht:
Die Arbeit macht er selten blau,
doch sieht er alles nur in Grau.
Die Sonne scheint ihm nie genug,
recht oft eilt ihr er nach per Flug
doch kaum zuhaus plagt schon ihn der Entzug.
Er freut sich nicht am Dolce far niente,
viel lieber sorgt er sich um Alimente,
und ganz besonders denkt er an die Rente.
Er ist ein Meister im Erfinden,
auch ist er gut im Andre schinden,
und schielt recht gern auf ihre Sünden.
Er ist nie ganz glücklich jetzt und hier,
recht oft und gern greift er zum Bier,
und jeden Winter locken ihn die Skier.
Erklären kann man’s eher nicht,
gar vieles scheint ihm in recht trübem Licht,
im Alter plagt ihn oft die Gicht.
Er hats schon irgendwie recht schwer,
optisch macht er auch nicht so viel her.
Ach, ihm fehlt schon sehr das südlich Flair.
Der Tugend hat er viel,
und strebt recht grad nach seinem Ziel,
dabei gerät das Leben nie zum Spiel.
Was ihm fehlt, das weiß er selten,
suchen tut er’s oft in fremden Welten,
vielleicht stammt das ja noch vom Kelten.
Er ist beliebt und angesehen,
man kann es durchaus auch verstehen,
doch sein eigen Glück liegt stets im Wehen.
Zu oft ist er recht traurig gar,
schreibt Lieder von der Art recht sonderbar,
mit Bezug auf wie es früher schöner war.
Drum sollt man ihn mal mahnen,
vom Leben auch das Schöne abzusahnen
und hinter dunklen Rätseln auch das Gute zu erahnen.
Das Leben ist nicht nur ’ne Plag,
der Deutsche hat kein ewig Recht zur Klag,
die Frag ist nur, wann er sich ändern mag.
Gedicht (2010) von einer Deutschen, die sich bei ihren Landsleuten mehr Leichtigkeit, Lebensfreude und südländische Gelassenheit wünscht ;)
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