Überall, wo es um Geld, Umsatz und Marketing geht, sind auch viele Blender unterwegs. Und eben Personen, die vor allem Geld verdienen wollen, viel Geld – und denen es weniger um die „Sache“, um gute Arbeit geht, als ihren eigenen Verdienst.
Gerade bei Textern ist es kontraproduktiv, wenn Sie an eine Person geraten, die nur die sogenannten „Dollarzeichen“ im Auge hat. Viele Texter richten ihr ganzes Business, ihr ganzes öffentliches Auftreten dahingehend aus, dass es um Umsatz, Umsatz und noch mal Umsatz geht. Und mit diesem Fokus aufs Geld ziehen sie Kunden, die ebenfalls nur auf Umsatz aus sind.
Aber ein Mensch, der nur permanent das große Geld vor Augen hat, wird keine Texte liefern, die Menschen berühren. Denn die Personen, die etwas kaufen wollen, oder die man auf seiner Website unterhalten will, sind nicht auf der Suche nach Geld, sondern sie suchen nach Verbesserung, nach Produkten, die das Leben erleichtern, nach Lösungen oder nach Verschönerung. Ja, oft wollen sie sparen oder ihr Geld vermehren, aber dafür gibt es extra Webseiten.
Ein Texter sollte also eher ein Schöngeist sein, statt ein knallharter Kalkulierer. Wer sich am liebsten mit Geld und Umsatzzahlen beschäftigt, ist in einer Bank besser aufgehoben oder an der Börse. Texten muss einfach eine Leidenschaft sein, damit man ein guter Texter ist.
Texten ist kreativ, es geht um schöpferische Arbeit, um Stimmungen und Gefühle, die die Texte auslösen sollen.
Produkte und Dienstleistungen kreativ anbieten
Kann ein Texter, der auf seiner Website permanent nur vom Geldverdienen redet, wirklich die Menschen in ihrem Alltag, bei ihren tausend anderen Themen und Problemen, als dem lieben Geld, abholen? Nein, denn alle Unternehmen, die Texte benötigen, wollen mit diesen nicht zum Geldverdienen animieren, außer sie sind in der Finanz-Branche tätig. Sondern sie wollen den Menschen ihre Dienstleistung, ihre Waren, anbieten.
Um den Lesern/Usern die Waren schmackhaft zu machen, gehört viel Feingefühl dazu und Empathie. Wie kann ein Mensch, dessen ganzes Business nur auf Umsatz ausgerichtet ist, den Lesern Wohlgefühl und Werte vermitteln? Wie kann so jemand Produkte bewerben, die das Leben, den Alltag versüßen sollen? Wie kann man zum Kauf animieren, wenn man nicht selbst den schönen Dingen zugetan ist, anstatt nur dem schnöden Mammon?
Klar, jeder, der einen Texter beauftragt, möchte, dass dieser ihm zu mehr Umsatz oder überhaupt Umsatz verhilft. Aber um dies zu erreichen, darf der Texter nicht agieren und denken, wie ein Geldbeschaffer, sondern er muss die menschliche „Schiene“ bedienen. Das geht nur, wenn man selbst als Texter nicht krankhaft auf die Einnahmen und den hohen Verdienst schielt. Rechnen können müssen wir zwar alle. Aber wer am liebsten schnell reich werden möchte, der ist im Texterbusiness eh nicht gut aufgehoben.
Wenn Sie Texter suchen, schauen Sie also nicht nach solchen, die ihr ganzes Angebot auf Umsatz, Geld und Einnahmen ausrichten und die in ihren Formulierungen auf diese Themen den Fokus legen. Suchen Sie lieber nach jemandem, der das Schreiben, die Worte und die kreative Arbeit als Texter liebt.
Blenden gehört zum Handwerk
Blender gibt es in jeder Branche, natürlich auch bei den Textern. Viele Blender wissen auch gar nicht, dass sie blenden. Sie halten sich nur für toll und sind nicht selbstkritisch. Blender in der Texterbranche geben sich sehr viel Mühe bei ihrem Image. Oft wollen sie eine Marke sein und agieren narzisstisch. Als Texter ist man aber kein Superstar und Influencer, der sich in allen Lebenslagen fotografieren lassen will, sondern man sollte für solide und überzeugende Arbeit stehen.
Solide und überzeugende Arbeit aber ist die, die bei den normalen Menschen ankommt. Diese kann man nicht mit Marketing-Sprech und protzigem Jargon erreichen, sondern mit Ehrlichkeit und Realismus. Aber natürlich auch mit stimmungsvollen, animierenden Texten.
Und genau, weil oft die „falschen“ Texter, die „Blender“, beauftragt werden, ärgert man sich als Verbraucher so oft über Werbung. Weil sie so durchschaubar ist. Weil sie uns verschaukeln will und oft für blöd verkauft. Der Hintergrund ist einfach der, dass der Texter ausschließlich im Sinne des Kunden agiert, der viel Umsatz machen will, aber nicht das Wohl des Verbrauchers im Auge hat. Das merkt der Verbraucher und ist weg.
Werbung, die in erster Linie das Wohl des Verbrauchers/Käufers im Sinne hat muss aber von anderen Menschen gemacht/gefilmt/getextet werden als die, die in selbstdarstellender Manier das Business „beherrschen“. Eigentlich beherrschen sie das Business auch gar nicht, sie werden nur gerne gebucht, weil die Kunden sich eben blenden lassen.
Und so kann ein Blender auch über Jahre hinweg sehr erfolgreich sein und viel Geld verdienen. Weil seine Kunden eben nicht merken, dass sie viel Geld verprassen und sich vom leeren Schein einlullern lassen. Warum werden so viele Newsletter-Mails einfach weggeklickt? Weil man einfach jeden Trick der Texter schon kennt. Ehrlich und direkt schreibt kaum jemand. Immer geht es darum, dass man als Verbraucher „geködert“ werden soll.
Wer einen neuen Texter sucht, sollte sich von allen äußeren Einflüssen und dazu gehören auch reißerische Versprechungen, frei machen und sich als Mensch, nicht als Unternehmen oder Agentur, die Probetexte „zu Gemüte“ führen und schauen, ob sie einen wirklich ansprechen und berühren und aktivieren.
Es ist im Grunde so wie bei DSDS: Entweder berührt einen der Gesang des Kandidaten oder nicht. Wenn nicht, dann weg.
Sie als Unternehmen haben nichts davon, wenn Sie Texter engagieren, die viel Aufhebens um die eigene Person machen. Die ganze Energie, die solche Texter in ihr Image und ihre Markenpflege stecken, hat nichts mit guten Texten zu tun. Klar, muss der Webauftritt ansprechend und seriös sein. Aber Texter müssen keine besonderen Persönlichkeiten sein, sie müssen einfach nur gute Texte liefern.
Die Sympathie-Falle: Texter aus Sympathie beauftragen
Vielleicht beschäftigen Sie auch schon seit Jahren eine Texterin, die sie einfach sehr sympathisch und lustig finden? Auch eine solche Entscheidung kann nach hinten losgehen. Die Texterin tobt sich und ihre eigenwillige Persönlichkeit auf Ihren Webseiten aus, aber Ihr Umsatz bewegt sich nicht von der Stelle. Auch der Traffic stagniert. Sie wissen nicht, woran es liegt, denn Sie kommen nicht auf die Idee, dass ihre Sympathie-Texterin so schreibt, dass andere gelangweilt sind.
Zu persönliche Texte im Bloggerstil vergraulen die Leser, die die Texterin ja gar nicht kennen. Es gibt auch meist kein Bild und Persönlichkeitsprofil zum Text, also warum sollte man sich privates Geschwätz auf einer Webseite durchlesen, auf der man nach wichtigen Informationen sucht?
Leser klicken heute sehr schnell weg, denn ihre Zeit ist kostbar und sie wissen alle ohnehin, dass wir viel zu viel Zeit im Web verbringen. Langatmige Texte, in der eine Person ausschweifend ein Thema beleuchtet, weil sie einfach gerne erzählt, sind kontraproduktiv.
Lassen Sie Ihre Texter schnell zum Punkt kommen und dann die Einzelheiten erläutern. Texte im Bloggerstil passen wirklich nur auf persönliche Blogs, wo eine Person aus ihrem Leben erzählt, gewürzt von vielen Bildern und Videos. In diesem Fall haben die Stammleser eine Bindung zu der Person und vertrauen ihr und daher kaufen sie ihr auch Produkte ab. Das ist das System von Instagram.
Es funktioniert aber nicht bei normalen Texten in Online-Shops, Unternehmens-Blogs, Produkttexten und Ratgebertexten. Hier will der Leser keine „persönliche“ Note, sondern Infos, gerne schön verpackt, aber allgemeingültig.
Schauen Sie also noch mal nach, ob Sie wirklich gute Texter beschäftigen oder nur aus Gewohnheit die falschen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es ist nicht alles Gold, was glänzt und viel Chi-Chi und Image-Theater lenkt oft davon ab, dass jemand gar nicht so gut und gar nicht so gerne textet!
Oft hören diese scheinbar so erfolgreichen Texter auch urplötzlich auf und steigen aus dem Business aus. Weil es ihnen immer nur um viel Geld verdienen ging, nicht um den Spaß beim Arbeiten mit Worten. Denn Schreiben kann bis ins hohe Alter viel Spaß machen. Warum denn auch nicht?